Home » Sehenswürdigkeiten » Denkmäler » Denkmal Barmer Bergbahn

Denkmal Barmer Bergbahn

Denkmal Barmer Bergbahn

Am 22. Oktober 1984 wurde das Bergbahn-Denkmal enthüllt, das die Pensionskasse der Barmer Ersatzkasse anlässlich des 50-jährigen Bestehens und des 100. Geburtstages der BE K gestiftet hatte. Auf einem aufgepflasterten Fundament, eingebettet in Schotter aus groben Kieselsteinen, ruht ein altes Gleisstück mit Zahnstange, das beim Ausbau der Straße „An der Bergbahn“ sichergestellt werden konnte. Darauf wurde eine Achse mit Radkranz montiert, die von einem ausrangierten Wagen der Zahnradbahn in Stuttgart-Degerloch stammt. Reste der ehemals eigenen Barmer Bergbahn konnten für das Denkmal nicht verwendet werden, weil es nach der Verschrottung 1959 / 60 keine Teile mehr gab.
Laut Inschrifttafel gestaltete der Wuppertaler Architekt Max R. Wenner das Denkmal. Das fast parallel zur ehemaligen Bergbahnstraße Aufstellung fand. Die Idee dazu hatte Heinz Reistenbach, Vorstandsvorsitzender der Barmer Ersatzkasse.
Die Barmer Bergbahn war bei ihrer Inbetriebnahme 1894 die erste elektrische Zahnradbahn im Deutschen Reich, und da sie außerdem zweigleisig fuhr, galt sie als erste Bahn dieser Art auf der ganzen Welt. Vom 16. April 1894, dem offizielle Eröffnungstag, bis zum 4. Juli 1959, dem Tag der Stillegung. Tat die Bergbahn über 65 Jahre lang ihren Dienst, nur unterbrochen durch eine Zwangspause von einem halben Jahr. Hervorgerufen durch den schweren Bombenangriff auf Barmen am 30. Mai 1943.
Bei einer Steigung bis zu 16,8 % brauchte die Bergbahn für die gut 1,6 km lange Strecke von der Talstation beim Kraftwerk an der Clefer Straße bis zum Toelleturm nur 12 Minuten. Dazwischen lagen die Haltestellen „Stadthalle/Planetarium“ und „Talblick“.
Die Stillegung der Bahn wurde Mitte der 50er Jahre aus Kostengründen notwendig. Da viele Wuppertaler jedoch nicht bereit waren, aus nüchternen Erwägungen auf „ihre“ Bergbahn zu verzichten, gab es ein jahrelangen Tauziehen, das am 12. März 1958 zugunsten der Stillegungsbefürworter im Rat der Stadt entschieden wurde. Der 4. Juli war dann für viele Wuppertaler ein Tag der Trauer und des wehmütigen Abschieds.
Heute erinnert das 2007 auf die ehemalige Trasse versetzte Denkmal an eine Barmer Pioniertat, an den Aufbruch aus der Talsohle zu den Höhen und an Männer wie Albert Molineus und Adolf Vorwerk, deren Initiative und Opferfreudigkeit gemeinsam mit der anderer begeisterungsfähiger Mitbürger die Barmer Bergbahn zu verdanken war.

Aus dem Buch „Denkmäler, Brunnen und Plastiken in Wuppertal“ von Ruth Meyer-Kahrweg, Born-Verlag Wuppertal, 1991.